Neues von der Schauspielschule

von Wolfgang Trübsand

Pressemitteilung

In der Kids-Gruppe üben (von links) Violeta, Lucretia, Mathilda, Johanna, Niclas und Aliyah die Schauspielerei.

Villingen 20.4.2023

Für beide war es ein lange gehegter Wunsch: Dank der ausgebildeten Schauspielerin Marnie Schulz kann das Theater am Turm (TaT) seit dem Frühjahr  Schauspielkurse für Kinder und Jugendliche anbieten.

VS-Villingen (bn). Die Jugendlichen umkreisen sich auf der Bühne, geben  Geräusche von sich und machen aberwitzige Bewegungen. Das „Molekülspiel“ gilt dem Aufwärmen zu Beginn der Stunde. Bei „Hey-Ja“ geht es anschließend darum, den Gruß mit lauter Stimme   zu sprechen und den anderen wie einen Ball zuzuspielen.   Unter dem Titel „Verspielt am Turm“ hat die kleine feine Schauspielschule ihre Arbeit aufgenommen.   Marnie Schulz stammt aus Villingen. 12 Jahre lang lebte sie in Stuttgart, wurde an der dortigen Theater-Akademie zur Schauspielerin und Sprachgestalterin ausgebildet und erlernte auch noch den Beruf der Erzieherin. Nach ihrer Rückkehr samt Familie in ihre Heimatstadt nahm sie Kontakt zum TaT auf und stand dort auch schon auf der Bühne. Ihr Herzensprojekt: eine Schauspielschule für den Nachwuchs. Kaum ausgeschrieben, schon waren die Anmeldungen da und aus den geplanten zwei Kursen – einmal für Sieben- bis Elfjährige (Kids) und einmal für Zwölf- bis 17-Jährige (Teens) – wurden drei. „Bei den Älteren hätten wir sonst Absagen erteilen müssen“, sagt Marnie Schulz. Kurzerhand erhöhte die Mutter zweier Kleinkinder ihren Einsatz und empfängt ihre Schülerinnen und Schüler jetzt an jedem Montag und Mittwoch im TaT.

Die dunklen Augen der siebenjährige Aliyha blitzen. Ihr macht das Spiel auf der Bühne riesigen Spaß. Niclas (9) will einmal Schauspieler werden und Johanna (8) ist sogar schon einmal auf einer Schulbühne gestanden.  „Die Jüngsten haben die meiste Power“, sagt Marnie Schulz und lacht. Doch auch bei den Teenagern weiß sie, an deren Potenzial zu gelangen, Schüchternheit und Gehemmtheit abzubauen. Mit Improvisationen und Körperarbeit heiße es, „das Denken auszuschalten und einfach zu machen“, sagt die Fachfrau. Die Kursstunden sind dabei zugleich ein Schutzraum, denn das Team stärkt sich gegenseitig den Rücken, keiner lacht den anderen aus. Es tut den Kindern und Jugendlichen spürbar gut, sich hier fallen lassen und sein zu können, wie man ist. „So lernen sie auch etwas fürs Leben außerhalb der Bühne. Und wer dann – manchmal aus Versehen – einmal aus sich herausgegangen ist, ist überrascht, dass das gar nicht so schlimm und sogar angenehm ist“, weiß Marnie Schulz aus eigener Erfahrung.

Sie bietet die Schauspielkurse eigentlich ohne Verpflichtung für ein abschließendes Theaterstück vor Publikum an, doch damit sind die aktuellen Teilnehmer so gar nicht einverstanden. „Sie brennen darauf, am Schluss zeigen zu können, was sie gelernt haben“, freut sich  ihre Lehrerin.  Die zehnjährige Mathilda freut sich auf jeden Montag und auch Lucretia (9) genießt die „spaßigen Sachen und coolen Spiele“, die Marnie Schulz in Hülle und Fülle  anbietet. Violeta (11) möchte am Ende auf jeden Fall bei einem Bühnenstück dabei sein. Schließlich hat sie schon Erfahrung: Bei der Aufführung von „Robin Hood“ an ihrer Schule spielte sie schon die Rolle des Sheriffs von Nothingham.

Die nächsten kostenpflichtigen Kurse mit jeweils 12 Einheiten bietet Marnie Schulz nach den Sommerferien an. Wer Interesse hat, kann sich über die TaT-Homepage (www.theater-am-turm.de) dafür schon vormerken lassen. Foto: Heinig

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