Originelle Spende des Lions-Clubs VS-Mitte
von Wolfgang Trübsand
Lions-Club VS-Mitte braute »Bernstein 21«
Mitte vergangener Woche kam mit der neuen Coronaverordnung die traurige Nachricht - das Theater am Turm muss wieder erhebliche Einschränkungen hinnehmen. Da kommt die Spende des Lions-Clubs VS-Mitte gerade Recht.
Mit der aktuellen Eigenproduktion, der Gruselkomödie »Hirn«, deren Premiere wegen Corona schon einmal verschoben werden musste, feierte das Ensemble um Regisseur Jörg Kluge in den ersten Novemberwochen Zuschauererfolge. Jetzt darf das Theater an der Stadtmauer wieder nur zur Hälfte besetzt werden, zudem muss das geimpfte oder genesene Publikum, wie alle Mitwirkende auch, zusätzlich einen negativen Test vorweisen
Lions-Club VS-Mitte hilft
»Unabhängig davon wie lange noch gespielt werden darf und sollte, wird nicht jede Person diesen Aufwand für einen Theaterbesuch leisten«, weiß Vorsitzender Leslie Ade und zeigt Verständnis, gleichzeitig schaut er besorgt auf das drohende Verlustgeschäft dieser Produktion. Doch Hilfe naht. Genau zum richtigen Zeitpunkt kam der Lions-Club VS-Mitte auf das Theater zu und stellte eine Spende in Höhe von etwa 3000 Euro in Aussicht. Die werden fällig, wenn das von den Lions selbst gebraute Bier in den nächsten Wochen erfolgreich an den Mann und die Frau gebracht wird.
Lions-Club VS-Mitte braut »Bernstein 21«
Der amtierende Präsident Holger Fetzer berichtet: Gemeinsam stiegen die Clubmitglieder mitsamt Familie im Sommer auf der Reichenau in das Handwerk der Bierbrauerei ein und brachten dabei 1000 Liter goldgelbes Amber Lager zustande. Die wurden in 0,33-Liter-Flaschen abgefüllt, bekamen den Namen »Bernstein 21« und die Brauer verewigten sich auf den selbst entworfenen Etiketts mit dem mehrdeutigen Logo »Löwenherz«. Vier dieser einzigartigen Flaschen handgebrauten Bieres kann man ab sofort für 15 Euro in einer exklusiven Verpackung erwerben. Der Erlös fließt dem Theater am Turm zu.
»Wir haben uns die durch die Pandemie besonders gebeutelte Kultur als Spendenziel ausgesucht«, sagt Fetzer. »Das kommt genau zur richtigen Zeit«, dankt Leslie Ade und der zweite Vorsitzende Jörg Kluge wirbt: »Das ist ein ideales Weihnachtsgeschenk«. Die Werbung ist verständlich, denn der Theaterverein, der sich bei laufenden Kosten, unter anderem für Miete, bis auf einen begrenzten städtischen Zuschuss allein aus Überschüssen der Eigenproduktionen finanziert, hängt derzeit erneut in der Luft. »Eigentlich müssten wir jetzt schon für das Frühjahr proben«, sagt Ade. »Aber können und sollten wir diese Probenarbeit und die dazugehörige Investitionen zurzeit überhaupt wagen?«