Programm-Pressekonferenz 2017
von Wolfgang Trübsand
Sie freuen sich auf neue Theatersaison
Mit einem neuen Programm und einem neuen Vorsitzenden nimmt das Theater am Turm (TaT) die nächsten Jahre in Angriff. „Ich habe den Anspruch, diese mindestens genauso erfolgreich für das Theater zu machen wie die ersten 30 Jahre“, erklärt Jens Swadzba, der einen Tag vor seinem 70. Geburtstag zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde und der beim Sommertheater erstmals als Schauspieler auf der Bühne stand. Einen Bezug zum Villinger Theater hat er jedoch schon länger – Silvia Besana, die Gastspielorganisatorin, ist die Ehefrau des Dürrheimers. Übrigens werden die Fans des TaT demnächst per App über alles auf dem Laufenden gehalten.
„Gönnen Sie sich Theaterzeit!“ Der Satz auf Seite drei im neuen Programmheft fällt einem spontan ein, wenn man sich das Programm anschaut. Liliana Valla hat sich bei der Zusammenstellung für die kommende Theatersaison selbst übertroffen. Also sollte man sich möglichst viel Theaterzeit gönnen. Ein paar Sachen sind neu, einige wiederholen sich. Dies aber nur aufgrund der starken Nachfrage durch das Publikum. Dieses wird heiß geliebte alte Bekannte auf der Bühne wieder sehen. Die neue Saison wird lustig, die amüsanten Stücke stehen im Vordergrund. Valla: „Das Leben ist ernst genug.“
Bei den Eigenproduktionen geht es los mit dem Stück „Zwei wie Bonny und Clyde“. Manni und Chantal – die Namen sprechen Bände meint Valla – haben große Pläne und wenig Geld. Wie die grotesken Abenteuer der beiden später ausgehen, darf abgewartet werden. Das Stück entstand in Kooperation mit dem Theater im Deutschen Haus in St. Georgen. Wer kennt nicht „Ein Käfig voller Narren?“ „Das Thema ist heute so aktuell wie früher“, meint Liliana Valla. Aber die sozialpolitische Kritik werde verträglich verpackt sein.
Auch das Gastspielprogramm macht in seiner Vielfalt keine Ausnahme. Nachdem der Poetry Slam im vergangenen Jahr so erfolgreich war, wird er fortgeführt. Man dürfe sich überraschen lassen, was Moderator Elias Raatz zusammengestellt hat, ließ dieser wissen. Auch das Zauber-Syndikat ist bekannt im TaT. Bayerisches Sperrstundenkabarett wird es mit Andrea Limmer und ihrem Programm „Aus is’!“ geben. Ein weiteres Gastspiel gibt die A-cappella-Formation Nackt. Die schwäbische Comedy „A Schwätzle mit de Spätzle“ stellt für die Alemannen hierzulande bestimmt kein Problem dar und beim Musikkabarett mit Markus Kapp heißt es: „Wir schweifen app.“ Anna-Janina Remsperger ist den Theaterbesuchern mit Sicherheit noch wohl bekannt. Die ehemalige Schülerin von St. Ursula kommt nach vielen Jahren für zwei Aufführungen wieder zurück.
Henry Greif kommt bei den Kinderstücken in Fahrt. Nein, stimmt so nicht – Dr. Brumm kommt in Fahrt. Er und sein Goldfisch-Freund namens Pottwal wollen unbedingt zur Geburtstagsfeier des Bibers, auch wenn sie keine Einladung haben. Die von Greif produzierte Kurzweil reizt allein schon bei der Vorstellung die Lachmuskeln. Auch beim Kasperle-Theater „Tri-tra-Trallala“ wird Henry Greif die Zuschauer wieder von den Sitzen fegen. Weitere Eigenproduktionen sind die Stücke „Boeing Boeing“, „Es war einmal“ mit Ulrike Dworschak und die „Villa Irrsinn“.
Über das Villinger Sommertheater wird noch nichts verraten. Es soll am 22. Juni 2018 starten. Erst wenn im Oktober mehr feststeht, gibt es genauere Informationen. Auf einen fulminanten Jahresabschluss dürfen sich die Theaterliebhaber mit „Dinner for one – wie alles begann“ freuen. Das Stück ist so stark nachgefragt, dass es auch dieses Jahr wieder aufgeführt wird. Nicht zu vergessen ist die Fasnet und der Tag der offenen Tür beim Welttheatertag. Das Junge Theater am Turm mit Schülern des Gymnasiums am Hoptbühl geht mittlerweile in das zehnte Jahr.
Südkurier, 4.8.2017 von Sabine Naiemi