Aus is‘!
Sperrstundenkabarett
von und mit Andrea Limmer
"Ich bin hier, weil meine desolate Gefühlslage durch die angebliche Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft auch nicht viel schlimmer wird." Andrea Limmer wurde folgerichtig an einem Faschingssamstag 1985 in Oberbayern geboren. Obwohl Andrea ihre Mitmenschen mit heftigen Anzeichen frühkindlicher Narretei konfrontierte, hat man ihre Mutter nie als Hellseherin bezeichnet.
Aufgewachsen ist Andrea kaum. Für ihr bisschen Wachstum brachte man sie abwechselnd auf dem ländlichsten niederbairischen Land und in einer oberbayerischen Kleinstadt unter, weshalb sie sich schon immer überall als Immigrant gefühlt hat.
Weil sie zwischen Melken und Hühnerschlachten irgendwann das Lesen gelernt hat, hat sie das Schreiben gelernt, vorwiegend um Comiczeichnerin und hernach erste Bundeskanzlerin von Deutschland zu werden. Wie allseits bekannt sein dürfte, ist Frau Merkel ihr zuvorgekommen. Da hat Andrea Limmer gelernt, dass man als lebendiger Mensch nichts werden muss, weil man etwas ist. Also zog sie durch Süddeutschland und Afrika, ließ sich in einer Zeitungsredaktion zur Redakteurin ausbilden, entdeckte nebenbei wie positiv sich eine Bühne auf ihre Größe auswirkt und, dass einem dort, im Gegensatz zu einer Familienfeier oder einem Beziehungsgespräch, alle zuhören.
2012 wurde Andrea Limmer als d'Limmerin, Autorin, Lesenbühnenelement, Flaneur, Kabarettistin und ohne Smartphone wiedergeboren. Abermals im Fasching.
Inzwischen schreibt sie Drehbücher, Theaterstücke, Bücher, Kabarettprogramme und Kolumnen.
Dazwischen tingelt sie mit ihrer Ukulele Rosa durch die Welt, um mit möglichst vielen Menschen möglichst viele, zünftige Abende zu verleben
Das Sperrstundenkabarett geht in die letzte Runde!
Andrea Limmer hat sich in ihrem aktuellen Programm „Aus is'!“ mit Anfang und Ende beschäftigt. Warum schwankt man in der heutigen Zeit dauernd zwischen Fern- und Heimweh? Wie schafft man es, sicher aus- oder umzusteigen?
Um das zu klären, nimmt sie die Zuschauer auf eine rasante Odyssee durch das wirkliche Leben mit.
Die Limmerin hat viel gesehen und eben das präsentiert sie charmant wie stimmgewaltig in schreiend komischen Figuren und tragisch-lustigen Liedern. Da marschieren zum Beispiel die 80-jährige Adoptivgroßmutter Zilli auf, die mit ihrer Mistgabel einen Guerillakrieg gegen die Gefahren der Moderne anzettelt, sowie die neu durchgestylte Land- und Forstbevölkerung, dicht gefolgt von der linken Halbtags-Hippster-Hippie-Philosophin Hannah, die ihren Verstand mit viel Bewusstsein für alles ins bewusstlose Aus schießt. Und freilich fehlen auch die Männer nicht, die einem entweder sofort ein „Aus is'!“ entlocken – oder eben dieses nicht verstehen wollen.
Ob man trotz windstillem Alltag, hohen Hoffnungswellen, säuselnden Strandhaubitzen, Kochkraken auf allen Kanälen und einem schon längst seeuntauglichen Steuermann im sicheren Hafen „Heimat“ einläuft? Das stellt sich erst heraus, wenn es auch am Ende dieser Show heißt: „Aus is'!“