Sommertheater Update II

von Wolfgang Trübsand

Am 28. Juni 2023 geht’s wieder los

Pressemitteilung vom 20.5.2023

Planung des Sommertheaters geht mit vielen helfenden Händen in die nächste Runde

Am 28. Juni 2023 geht’s wieder los, da startet das Villinger Sommertheater „Extrawurst“ auf dem Spiel- und Sportgeländer der Grundschule in Pfaffenweiler. In dem Stück geht es um die Querelen während einer Mitgliederversammlung  eines Tennisclubs.

VS-Villingen/Pfaffenweiler : Nachdem sich der ursprünglich angekündigte Spielort, die Tennisanlage des Vereins in den Villinger Steinkreuzwiesen, bei Nässe als unbespielbar erwiesen habe, sei man nun froh, wieder in Pfaffenweiler spielen zu können, sagt die Regisseurin Verena Müller-Möck. Die Vorbereitungen laufen. Gerade traf sich das Ensemble vorort mit den Vertretern jener Vereine in Pfaffenweiler, die an den 18 Theaterabenden die Bewirtung der möglichen 250 Theaterbesucher pro Abend übernehmen. Dabei knüpft man scheinbar naht- und mühelos an den Theaterbetrieb im Sommer 2019 an, als das Theater am Turm (TaT) an gleicher Stelle die Pilgerkomödie „Wir sind dann mal weg“ zeigte, ebenfalls unter der Regie von Verena Müller – Möck und bei der schon damals Benjamin Tisler als Schauspieler mitwirkte. Die Kooperation von Grundschule, Fußball- und Judoclub, Wolfbachrollis und „Trommlerhaufen“, Kirchenchor, Musik- und Trachtenkapelle sowie den Landfrauen Pfaffenweiler/Herzogenweiler scheint mühelos, man kennt sich, man kann sich aufeinander verlassen. Der technische Leiter des TaT, Hermann Schreiber, und seine Crew finden eine intakte Infrastruktur vor, die den Theaterbetrieb erleichtert. Zusätzliche Unterstützung erfährt man auch von Mitgliedern des Chores „Colours of Pop“, „Colours of Jazz“ und „Colours in Motion“, sowie der Schulleiterin Frau Wirich. Entsprechend heiter war die Stimmung, als man sich jetzt bei Eiseskälte auf dem Sportplatz zur letzten Absprache traf – alles Weitere tauscht man nun über digitale Netzwerke aus. Anfang Juni, wenn in Pfaffenweiler das Bühnenbild steht, werden die Proben der Schauspieler dorthin verlegt.

„Extrawurst“ ist eine amüsante, aber auch nachdenklich stimmende Geschichte von einer Mitgliederversammlung bei einem Tennisverein. Der Vorsitzende (Reinhard Gackowski) will die Tagesordnung zügig abarbeiten, was auch klappt – bis zum Punkt „Verschiedenes“, bei dem das anstehende Grillfest besprochen wird und man feststellt – der alte Grill ist Schrott, ein Neuer muss her. Das ist kein Problem, doch der Vorschlag, noch einen zweiten Grill anzuschaffen, da das einzige türkische Mitglied (Benjamin Tisler) seine schweinefleischfreien Würste nicht neben den Würsten der anderen grillen kann, führt zu hitzigen Diskussionen. Ein harmloser Antrag schraubt sich im Verlauf immer höher zu einem knallharten Konflikt. Welche Rechte muss die Mehrheit einer Minderheit zugestehen? Sind Vegetarier auch eine Glaubensgemeinschaft? Sollte Religion überhaupt Thema in einem Tennisclub sein, und warum sollen Regeln geändert werden, die sich seit Jahrzehnten bewährt haben? Ausländer, Moralapostel, Gutmenschen und Sturköpfe geraten - mal respektlos, mal komisch – aneinander, und schnell wird klar: es geht um mehr als nur einen zweiten Grill. Es geht um links und rechts, tolerant und intolerant, und es geht um Vorurteile. Ebenfalls auf der Bühne zu sehen sind dabei Dietmar Schlau, Alina Leibiger und Ursula Koch.

 

Zurück